"Wir sind froh, dass Ronja und Tomek endlich in Sicherheit sind, hier in ihrem artgemäßen Zuhause von TIERART. Ihr neues zukünftiges Gehege steht kurz vor der Fertigstellung und wird alles haben, wonach auch Füchse in freier Wildbahn suchen: einen natürlichen Boden zum Graben, eine Höhle zum Verstecken und einen Wasserlauf, um an heißen Sommertagen ein Bad zu nehmen. Für tausende Füchse auf polnischen Pelzfarmen, die in winzigen Maschendrahtkäfigen jeden Tag leiden, bis sie schließlich getötet werden, wird dies leider nie Realität werden", sagt Thomas Pietsch, VIER PFOTEN Experte für Wildtiere in der Unterhaltungs- und Textilindustrie. Polen ist der größte Pelzproduzent der EU Auf Pelzfarmen in Polen werden jährlich etwa 3,5 Millionen Tiere getötet. Der überwiegende Teil davon sind Nerze (etwa 3,4 Millionen Tiere), aber auch 30.000 Füchse und etwa 5.000 Marderhunde wurden 2022 für die Herstellung von unnötigen und leicht austauschbaren Modeartikeln geschlachtet. In Polen wird immer noch über ein nationales Gesetz zum Verbot der Pelztierzucht diskutiert. "In der EU haben 19 Mitgliedstaaten bereits ein vollständiges (16) oder teilweises (drei) Verbot der Pelztierzucht verhängt, aber es gibt immer noch Länder, in denen diese grausame Industrie aktiv ist. Einer der Hauptverantwortlichen ist das Land Polen, woher diese beiden Füchse stammen. Ronja wird sich für den Rest ihres Lebens an ihre Herkunft erinnern, da sie in der Gefangenschaft eine Verletzung erlitten hat, die sie auf einem Auge erblinden ließ. Wir müssen daher noch genauer hinsehen und auf ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht drängen, um Millionen von Füchsen, Nerzen und Marderhunden davor zu bewahren, als Kleidungsstück zu enden, nachdem sie lebenslanges Grauen erlitten haben", sagt Pietsch. Die Stimmen von über 1,5 Millionen EU-Bürger:innen bleiben ungehört Mit der beeindruckenden Zahl von 1 502 319 Unterschriften, die ein EU-weites Verbot von Pelzfarmen und -verkäufen fordern, ist die EBI "Pelzfreies Europa" eine der erfolgreichsten Initiativen ihrer Art. Dennoch werden in vielen *) EU-Ländern weiterhin Pelzfarmen betrieben, die für das Leid von Millionen von Tieren verantwortlich sind. Pietsch fasst zusammen: "Der partizipative Teil einer EBI ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, wie dieses demokratische Instrument seinen Weg in die Gesetzgebung findet, und die neuen EU-Institutionen müssen nach den EU-Wahlen im Juni 2024 ihre Arbeit gründlich machen. Die internationale VIER PFOTEN EU-Wahlkampagne #DoBetterForAnimals bietet tierliebenden Menschen die Möglichkeit, politische Kandidatinnen und Kandidaten aufzufordern, den Tierschutz zu berücksichtigen und dabei zu helfen, eine bessere Zukunft für alle Tiere in der EU zu schaffen." Hintergrund In der EU werden Füchse gezüchtet und wegen ihres Fells getötet, insbesondere in Finnland, aber auch in Polen. Die Mehrzahl der in der EU gezüchteten Füchse sind Polarfüchse (Vulpes lagopus), die in der Pelzindustrie als Blaufüchse bezeichnet werden. Eine kleinere Anzahl von Rotfüchsen (Vulpes vulpes), die größtenteils als Silberfüchse bezeichnet werden, werden ebenfalls wegen ihres Fells gezüchtet. In der Pelzindustrie werden Füchse in Maschendrahtkäfigen im Freien oder in offenen Seitenställen gehalten. Die Käfige sind in der Regel in großen Reihen über dem Boden angebracht, die übliche Käfiggröße beträgt 0,8 qm für einen ausgewachsenen Fuchs. Die Käfige sind in der Regel nur mit einem Wassernapf ausgestattet. Schlafboxen werden nur den Weibchen während der Paarungszeit zur Verfügung gestellt. Wie Nerze müssen Füchse auf einem Drahtgitterboden leben und werden mit einem Futterbrei gefüttert, der auf die Käfigdrähte gestrichen wird. Durch das Leben auf einem Drahtgitterboden verletzen sich die Tiere oft an ihren Pfoten. Der Bewegungsmangel schädigt zusätzlich ihre Knochen. Entzündete Augen und andere Verletzungen wie deformierte Beine sind ebenso häufig. Die Sterblichkeitsrate ist bei Neugeborenen und Jungtieren hoch. Der Mangel an Rückzugsmöglichkeiten führt dazu, dass die Füchse extrem ängstlich sind. Im Alter von etwa sieben bis acht Monaten werden Füchse in der Regel durch Elektroschocks getötet, während sie mit Halszangen gefesselt sind. *) Gegenwärtig ist die Pelztierhaltung noch in Dänemark, Polen, Litauen (Verbot ab 2027), Griechenland, Finnland, Schweden, Spanien und Lettland (Verbot ab 2028) verbreitet. TIERART Wildtierstation Die TIERART Wildtierstation beherbergt und pflegt zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel. Manche Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie wieder in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden hier ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause. Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Seit 2017 betreibt die TIERART Wildtierstation in Zusammenarbeit mit dem EU-LIFE-LUCHS-Projekt eine Auffangstation für Luchse. 2021 eröffnete auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aus dem Wiederansiedlungsprogramm aufgenommen, gepflegt und anschließend in geeigneten Gebieten wieder ausgewildert. Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in zwölf Ländern sorgt VIER PFOTEN für schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.
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