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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 10.01.2010
Die weltweite Renaissance der Eisenbahn
Im Fernverkehr ist die Deutsche Bahn besser als ihr Ruf. Das Reisen Im ICE gehört zu der komfortableren Art der Mobilität. Die Defizite der Bahn liegen hierzulande im Nahverkehr. Unter Hartmut Mehdorn war die Bahn zu wenig kunden- und servicefreundlich.
Der frühere Bahnchef wollte sogar die Speisewagen abschaffen, weil das Flugzeug ja auch keine habe. Und Fahrkarten sollten schon Wochen vor einer Reise bestellt werden!

Der neue Bahnchef Rüdiger Grube hat versprochen, die Bahn zu einer "sympathischen Bahn" zu gestalten. Was das ist, kann man in der Schweiz studieren. Dort ist die Bahn pünktlicher und servicefreundlicher. Der Fern- und Nahverkehr ist besser vernetzt und vertaktet, die Züge fahren häufiger - kein Wunder, dass die Schweizer beinahe dreimal so oft Zug fahren wie die Deutschen. Ähnlich positive Erfahrungen kann der Bahnreisende in Japan machen.

Zurzeit geht es weltweit mit der Bahn aufwärts - wir erleben geradezu eine Renaissance dieses umweltfreundlichen und sicheren Mobilitätssystems. Vor einer Woche hatte in China der schnellste Zug der Welt seine Jungfernfahrt. Der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Wuhan und Guangzhou fuhr knapp 400 Stundenkilometer. Die Fahrzeit auf dieser Strecke hat sich jetzt von zehn auf drei Stunden reduziert. Bahn-Weltrekord! Im Reich der Mitte sollen bis 2020 mehr als 10.000 Kilometer Hochgeschwindigkeits-Trassen dazu kommen.

Seit zwei Wochen kann man in Russland mit einem Siemenszug schneller als je zuvor von Moskau nach St. Petersburg fahren. Präsident Obama hat in den USA acht Milliarden Dollar im Konjunkturprogramm zum Ausbau der Schiene bereit gestellt. Und das Öl-Emirat Katar investiert gerade 24 Milliarden US-Dollar in ein völlig neues Schienensystem und nicht in den Ausbau von Straßen in der Wüste.

In vielen Ballungsräumen der Welt gilt jetzt, was frühere deutsche Bundesregierungen oft und gerne gesagt haben: Schiene statt Straße. Allmählich überall setzt sich nun die Erkenntnis durch: Der Ausbau der Straßennetze ist an seine natürlichen Grenzen gelangt und der Flugverkehr ist weder preiswert noch umweltfreundlich. Steigende Ölpreise werden Fliegen bald wieder zum Luxusgut machen. Die Folgen des Klimawandels kommen hinzu.

Im 19. Jahrhundert war die Eisenbahn das modernste Verkehrsmittel. Sie könnte es im 21. Jahrhundert wieder werden - auf der ganzen Welt. Voraussetzung dafür ist freilich ein kluge Verkehrspolitik und nicht wie bisher eine einseitige Autopolitik.
Quelle: © Franz Alt 2009



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